Über mich

Dies sind meine Geschichten für euch... Nicht alle sind absolut ernst zu nehmen, Ironie ist mein steter Begleiter. Sollten Ähnlichkeiten mit mir bekannten Personen auftreten, ist es durchaus möglich, dass ich diese Person meine; es wird jedoch jede Verbindung konsequent negiert. Da die Geschichten nicht (nur) erfundene Aufheiterungen sein sollen sondern aus meinem Leben erzählen, fühlt euch geschätzt, hier erwähnt zu werden, denn es bedeutet, dass ihr mich - ob nur kurz oder für längere Perioden - berührt habt in meinem Leben! Ich freue mich übrigens über jeden Kommentar, den ihr hinterlasst und noch mehr über Leser, die sich als regelmässige Leser eintragen!

Freitag, 20. Januar 2012

Sehnsucht


 
Da war sie wieder. Diese Sehnsucht.
Wonach ich mich sehne? Nach allem.
Ich glaube, die Sehnsucht ist das, was uns antreibt. Uns antreibt, uns zu verbessern, uns zu steigern, vorwärts zu sehen und zu gehen, auch wenn man vor einem unübersehbaren Berg steht. Die Sehnsucht verführt uns, sehen zu wollen, was hinter dem Berg liegt.

Die Mutter sehnt sich nach dem Kind in ihrem Bauch, der Mann in der Ferne nach seiner Frau zu Hause. Das Kind nach der Geborgenheit, die ihm seine Eltern geben. Die Eltern nach der Sicherheit, die sie ihrem Kind vermitteln können. Nach dem Wunsch, das Beste machen zu können für ihr Kind. Die Sehnsucht beherrscht alles. Das Sehnen des Kranken nach dem Gesundsein. Das Sehnen des Ungeborenen nach dem Leben. Das Sehnen der Lebenden nach dem Tod.
Aufwärtsstreben, Vorwärtssehen, nicht verharren sondern weiterkommen. Die Sehnsucht, etwas zu erreichen, was unerreichbar scheint. Die Sehnsucht, etwas zu bekommen, was weit weg ist. Die Sucht, sich nach etwas zu sehnen, das man eigentlich nicht haben kann. Oder das Sehnen nach einer Sucht, die einen zerreisst. Das unaufhörliche Weitermachen und das beharrliche Suchen nach dem nächsten Schritt voran.

Es ist die Sehnsucht, die mich zerreisst. Ich sehne mich nach Ruhe in mir. Nach Klarheit. Ich sehne mich danach, mich hinsetzen, mich fallenlassen zu können. Nur um dann wieder aufzustehen und weiterzugehen.

Die Sehnsucht ist die Mutter der Hoffnung und die Cousine der Zuversicht. Wer Hoffnung hat, kann Berge versetzen weil er denkt, dahinter sei es besser. Man sehnt sich danach, zu wissen, was dann kommt. Voller Hoffnung verfolgt man Ziele, die einem die Sehnsucht vorgaukelt. Wenn die Hoffnung der Realität weichen muss, bleibt die Sehnsucht nach dem bisher Unerreichten, Unerfüllten.
Dieses Streben nach Mehr, oftmals unerfüllt; und doch treibt es einen an, weiter zu machen, neue Hoffnung zu schöpfen. Fast am Ziel verdrängt die Zuversicht die Hoffnung. Wenn man fast auf dem Gipfel steht, glaubt man zu wissen, dass man es schaffen kann. Man glaubt daran. Die Hoffnung bleibt zurück. Die Zuversicht gibt einem neue Kraft. Und die Sehnsucht treibt einen an.

Die Sehnsucht, Neues zu erreichen und Altes zu bewahren.
Die Sehnsucht, alles zu verändern und Vertrautes zu beschützen.
Die Sehnsucht, Sinnloses zu verwirklichen und die Realität aus den Augen zu verlieren.
Die Sehnsucht, der Welt etwas zu hinterlassen und wenn man die Welt verlässt, unvergessen zu bleiben.

Es ist die Kraft des menschlichen Treibens. Hat man den gewünschten Punkt erreicht, dann kommt ein kurzes Geniessen, Verweilen. Danach sucht man sich neue Ziele, verbunden mit neuen Hoffnungen, gefüllt mit unberechenbarer Zuversicht.

Trügerisch können sie sein, die drei. Sie können einem etwas vorgaukeln. Sie können eine Fratze offenbaren, die man nicht erwartet. Die Sehnsucht ist geprägt von verbissener Sucht, neue, hohe Ziele zu erreichen. Die Hoffnung versteckt sich hinter Verzweiflung. Die Zuversicht hinter Verblendung.

Wonach lohnt es sich, sich zu sehnen? Wenn man sich nicht mehr sehnen kann, hat man keine Ziele mehr. Ziellos zu sein, muss einen noch mehr zerreissen als auf dem Weg zu sein und Ziele erreichen zu wollen, die einen verzweifeln lassen und die einen blenden. Denn auch dafür glaubt man kämpfen zu müssen.

Ich wünsche uns, dass die Sehnsucht uns den richtigen Weg weist, unsere Hoffnungen nicht zerschlagen und wir zu verzweifelten Suchenden werden. Ich wünsche uns, dass uns der Weg Zuversicht schenkt und uns nicht täuscht.

Ich sehne mich…

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