Über mich

Dies sind meine Geschichten für euch... Nicht alle sind absolut ernst zu nehmen, Ironie ist mein steter Begleiter. Sollten Ähnlichkeiten mit mir bekannten Personen auftreten, ist es durchaus möglich, dass ich diese Person meine; es wird jedoch jede Verbindung konsequent negiert. Da die Geschichten nicht (nur) erfundene Aufheiterungen sein sollen sondern aus meinem Leben erzählen, fühlt euch geschätzt, hier erwähnt zu werden, denn es bedeutet, dass ihr mich - ob nur kurz oder für längere Perioden - berührt habt in meinem Leben! Ich freue mich übrigens über jeden Kommentar, den ihr hinterlasst und noch mehr über Leser, die sich als regelmässige Leser eintragen!

Sonntag, 4. März 2012

Zerrissen


Wie weiss ich, ob das, was ich tue, das Richtige ist? Werde ich es wissen, wenn ich mich für einen Weg entschieden habe? Werde ich die Antwort nie finden, weil ich nicht weiss, wohin mich der andere Weg geführt hätte? Kein Freund, keine Bekannte, kein Geliebter, keine Person kann mir sagen, welchen Weg ich zu gehen habe. Wenn nur der Horizont nicht verschwommen wäre, wüsste ich wenigstens, wo das Ziel liegt. Nur, ohne Ziel ist jeder Weg der falsche. Jeder erdenkliche Weg führt an sein Ziel nur nicht an jenes, welches ich nicht sehe. 

Woran kann ich mich orientieren, wenn ich durch die Wüste gehe? Am Sonnenstand. In einem Sandsturm sieht man auch in der Wüste die Sonne nicht.

An der Vegetation. Wenn man verharrt und die Pflänzchen anschaut, dann sind das Momente. Sie weisen einem keine Richtung. 

Alle Fata Morganen zeigen einem das, was man sich wünscht aber diese Luftspiegelungen verblassen und man steht zwar ein paar Meter weiter, aber die Wüste bleibt die Wüste.

Man findet vielleicht Nomaden, die einen ein Stück begleiten oder mitnehmen. Sie haben ein Ziel. Aber es ist nicht das meine und die Einsamkeit der Suche wird mir bewusst, wenn ich schliesslich entscheide, zurückbleiben zu wollen. Ich drehe mich im Kreis und suche einen anderen Weg. 

Da stehe ich wieder. In welche Richtung soll der erste Schritt diesmal gehen? Das Ziel ist dort, wo das Ende der Wüste sichtbar ist. Dort wo ich wieder anderes als die Einöde finde. Dort, wo das Leben wieder interessanter wird. Vielfältiger, lebhafter. Ist es grundsätzlich egal, wo ich aus der Wüste heraustrete? Egal, wo ich ankomme, ich kann neu beginnen. Ich kann am fast gleichen Punkt wieder herauskommen, wie ich hineingegangen bin. Es kann auch sein, dass ich den Weg tatsächlich durch die Wüste hindurch ans andere Ende gefunden habe. Ich finde mich an neuen Ufern. Ich weiss nicht, was mich erwartet. Warum sollte es hier besser sein als dort, wo ich den ersten Schritt in die Wüste hinein gemacht habe? 

Heisst es nicht, der Weg ist das Ziel. Egal wohin ich gehe, wichtig ist, dass ich den Weg gegangen bin? Das Ziel ist gar nicht wichtig, die Erfahrungen auf dem Weg machen das Ziel zum erfüllenden Endpunkt. Das Ziel ist egal, die Frage wie ich dorthin komme, ist wichtiger.
Viel nachhaltiger finde ich die Umkehrung: Das Ziel ist der Weg. Damit kann ich mehr anfangen. Es ist somit effektiv nicht wichtig, wo genau ich mein Ziel sehe, sondern dass ich den Weg bewusst und mit meinem Willen beschritten habe. Dass ich meine Kraft, meine Gedanken, meine Energie in diesen und nur diesen Weg gelegt habe. Egal, wohin er mich führen wird, dort, wo ich ankomme, bin ich auf jeden Fall richtig, denn es hat keinen anderen Weg gegeben.

So kann ich die ersten Fragen nun doch beantworten. Wenn ich glaube, ein Ziel erreicht zu haben, dann ist es per se das richtige, denn es hätte keinen anderen Weg gegeben für mich. Die Frage nach der Möglichkeit eines anderen Weges erübrigt sich ebenfalls, denn wenn man sich bewusst und nicht halbherzig für einen Weg entschieden hat, dann ist man blind für andere Wege.

Ich sollte mir also nicht mehr überlegen, wohin ich gelangen will. Ich sollte nur beginnen, den Weg, den ich soeben beschreite, mit vollster Überzeugung zu begehen und nicht stetig zwischen zwei Pfaden hin und her zweifeln. Ich sollte meine Energie und Gedanken nicht in die Zerrissenheit des Unentschlossenheit richten, sondern mich auf einen Weg konzentrieren. Mit Leib und Seele, mit Bewusstsein, mit Freude, mit Glauben an meine eigene Entscheidung.
Wenn ich mich für keinen der beiden Varianten entscheiden kann, dann ist es wohl so, dass weder der eine noch der andere Weg der richtige ist. Das einzige, das mich noch retten könnte vor der ewigen Zerrissenheit wäre die Suche nach einem dritten, sichereren Weg. Dann werde ich bestimmt an das Ziel kommen, das ich gesucht hatte.

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