Diese Dilemmas - jawohl Dilemmas oder Dilemmata. Hab ich nämlich nachgeschaut. Das ist griechisch und heißt "zweigliedrige Annahme“ - also eben diese Dillemmas...
Ich muss jetzt gerade etwas korrigieren. Ich leide gar nicht nur unter Dilemmas sondern unter Polylemmas. Polylemmas sind Situationen in denen man aus mehr als zwei Möglichkeiten wählen kann, von denen aber keine eindeutig zu bevorzugen ist, weil alle gleich (oder ähnlich) schlecht bzw. gut sind.
Das Resultat eines Di- oder Polylemmas ist und bleibt dasselbe, es ist nämlich paradox. Was mich dazu führt, euch geneigten Lesern auch dieses Wort noch zu erklären. Ich halte mich jedoch sehr einfach: Ein Paradox ist ein scheinbarer oder tatsächlich unauflösbarer, unerwarteter Widerspruch. Soviel zum Resultat. In meiner Nachforschung über den korrekten Plural von Dilemma bin ich nun soweit, dass ich bemerkt habe, dass es extrem viele Paradoxa oder Paradoxien gibt und ich mich nicht in der Lage fühle, euch diese alle näher zu bringen. Falls es jemanden interessiert: siehe Wikipedia.
Um zu den Polylemmas zurückzukehren und euch meine täglichen Polylemmas näher bringen zu können, muss ich die folgende Geschichte von Hodscha Nasreddin heranziehen:
Hodscha geht mit seinem Sohn auf einen Viehmarkt, um dort einen Esel zu kaufen. Nachdem sie nach langer Suche einen Esel gekauft haben, machen sie sich auf den Weg nach Hause. Zunächst gehen sowohl Hodscha als auch sein Sohn zu Fuß neben dem Esel her, bis sie ein entgegenkommender Wanderer auslacht und fragt: „Ihr habt einen Esel, aber warum reitet keiner auf ihm?“ Nach kurzer Überlegung setzt sich nun der Sohn auf den Esel, und so setzen sie ihren Heimweg fort, bis ihnen der nächste Wanderer entgegenkommt und zu dem Sohn sagt: „Junger Mann, du solltest dich schämen. Du hast junge Beine und reitest auf dem Esel, während dein Vater laufen muss!“ So setzt sich nun der Vater auf den Esel, und der Sohn geht zu Fuß. Nun treffen sie einen weiteren Wanderer, der zu dem Vater sagt: „Du solltest dich schämen, du mit deinen starken Beinen reitest auf dem Esel, während der zarte Junge zu Fuß gehen muss!“ – Also setzen sich beide auf den Esel, und setzen so den Heimweg fort, bis ihnen abermals ein Wanderer entgegenkommt, der sie beschimpft: „Ihr solltet euch schämen! Ihr beide sitzt faul auf dem Esel, und das arme Tier muss die ganze Strecke die schwere Last von euer beider Gewicht tragen!“ Daraufhin entschließen sich Vater und Sohn, den Esel an eine Stange zu binden, und tragen nun den Esel bis nach Hause. Als sie dort ziemlich spät und völlig erschöpft ankommen, sagt die Frau des Vaters: „Ihr seid vielleicht zwei Dummköpfe! Warum lasst ihr den Esel nicht selber zu seinem neuen Stall laufen?“
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