Nun… ob das Folgende nun ein Dilemma, ein Polylemma oder ein Paradoxon ist kann ich jetzt noch nicht sagen. Lest selber…
Heute Morgen spürte ich ein komisches Grummeln in der Magengegend. Ich beschloss gegen zehn Uhr in der Früh mir einen dieser unterdessen leckeren Bürokaffees zu besorgen und so dieses Gefühl zu stillen. Als ich aufstand, musste ich leider feststellen, dass es gar kein Hüngerchen war, das da grummelte sondern das Klopfen meiner Gedärme, das mich jetzt, aufgerichtet, in Richtung Toilette drängte. Also nahm ich die paar Schritte aus dem Büro unter die Füsse, um vor verschlossener Toilettentüre stehen zu bleiben. Da haben wir das Dilemma. Stehen bleiben und warten oder mit zusammengekniffenen Pobacken und einer unglaublich verkrampften Anspannung vier ganze Treppen hinuntersteigen. Beide Möglichkeiten waren schlecht.
Ich entschied mich fürs Warten und versuchte mich mit Blick auf die draussen wehenden Fahnen abzulenken. Irgendwann, bestimmt waren schon fünf Minuten vergangen, hebelte ich noch einmal verzweifelt an der Türklinke herum und liess mich von dem inneren Drang, den es nun bereits mit Hochdruck zu beseitigen gab, dazu hinreissen, an die Türe zu klopfen und zu fragen: „Hallo? Ist da jemand drin?“
„Ja, da ist jemand drin. Wie hätte ich sonst die Klotüre von innen schliessen können?“
Gute Frage, muss ich zugeben. Es hätte ja sein können, dass sich dieser jemand einen Spass erlauben wollte und zum Fenster hinausgestiegen war, überlegte ich kurz. Ich verwarf diese doch eher unwahrscheinliche Idee, da ich diese Person sonst draussen an den Fahnenstangen hätte hängen sehen. Der Absprung wäre auch für einen Innen-WC-Verriegler-mit-aus-dem-Fenster-Springambitionen zu gewagt gewesen.
„Und jetzt?“, überlegte ich weiter. Weiterhin warten bis ich dem Jemand ins Gesicht schauen und anschliessend dessen Gerüche einatmen konnte oder doch hinuntersteigen.
Diesmal wählte ich aus den beiden Möglichkeiten die andere. Nicht die bessere oder schlechtere, sondern die andere. Pobacken zusammen und los.
Diesmal wählte ich aus den beiden Möglichkeiten die andere. Nicht die bessere oder schlechtere, sondern die andere. Pobacken zusammen und los.
Auf der untersten Treppe stolperte ich, meine Pobackenklemmerei, die sowieso sehr anstrengend war, gab sofort nach und da hatte sich das Problem wortwörtlich selber teilweise gelöst. Rum um die Ecke, Hechtsprung an die Türklinke… den Rest könnt ihr euch denken? Denkste…
Türe verschlossen!
Schon wieder so ein WC-Deckel-Wärmer… ich hielt es nicht mehr aus. Warten oder wieder hoch? Zu retten war nicht mehr viel. Also wartete ich. Hier hat sich das Dilemma gelöst: Oben warten wäre eindeutig die bessere Möglichkeit gewesen. Denn damit, dass die untere Türe auch verschlossen hätte sein können, habe ich nicht gerechnet.
Nach mir endlos scheinenden Minuten kam mein Kollege heraus und meinte freundlich: „Guten Morgen, Frau Laëon. Wie geht es Ihnen heute? Kann ich Ihnen helfen oder weshalb sitzen Sie auf der Treppe?“ Mit gequältem Lächeln drängte ich mich an ihm vorbei in die Toilette. Die Antwort auf seine nette Frage hörte er wohl auch noch draussen im Treppenhaus.
Das Einzige, was ich mir im Nachhinein noch überlegen musste: Heim gehen und krank machen, mit diesen Hosen weiterarbeiten oder neue Hosen kaufen gehen? Ob das ein Polylemma ist, lassen wir hier mal offen.
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenSuper BLOG - freue mich, dass du eeeeeeendlich schreibst und wir lesen dürfen!
AntwortenLöschenHatte Probleme einen Kommentar zu schreiben und habe es nur mit meinem alten Blog geschafft....
Kann man auch Kommentar hinterlassen ohne Blog?
Liebi Grüessli und weiter so!
Ich glaube, jetzt kann jedermann/-frau einen Kommentar hinterlassen! Freue mich auf alle eure Feedbacks!
AntwortenLöschenSeht ihr, sogar ich selber bin anonym... das ist manchmal besser, anonym zu sein statt von jedermann erkannt :-)
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