Über mich

Dies sind meine Geschichten für euch... Nicht alle sind absolut ernst zu nehmen, Ironie ist mein steter Begleiter. Sollten Ähnlichkeiten mit mir bekannten Personen auftreten, ist es durchaus möglich, dass ich diese Person meine; es wird jedoch jede Verbindung konsequent negiert. Da die Geschichten nicht (nur) erfundene Aufheiterungen sein sollen sondern aus meinem Leben erzählen, fühlt euch geschätzt, hier erwähnt zu werden, denn es bedeutet, dass ihr mich - ob nur kurz oder für längere Perioden - berührt habt in meinem Leben! Ich freue mich übrigens über jeden Kommentar, den ihr hinterlasst und noch mehr über Leser, die sich als regelmässige Leser eintragen!

Sonntag, 27. März 2011

...bis zum Ende!

„Sein Gesicht war meinem meterweise entfernt. Weit weg. Dazwischen literweise Luft. Zum Zerschneiden zu dick, zum Durchdringen zu fest. Ich versuchte mir einen Weg zu ihm zu bahnen. Ich versuchte die Luft zu verdrängen, doch sie war so schwer, dass ich zerschmolz dabei. Ich lag ihm zu Füssen, hilflos, wehrlos, verzweifelt. Ich konnte mich nicht mehr aufrappeln und nicht mehr bewegen.

Da lag ich nun, mit offenen Augen in meinem Bett. Wachgerüttelt durch das Flattern in meinem Bauch, das mir den Atem genommen hatte. Die dicke Luft, die es mir unmöglich machte, einzuatmen.  Nur sein Gesicht war nicht mehr da.

Ich stand auf, ich öffnete das Fenster, liess kühle, frische Luft hinein. In mein Zimmer, in meine Lungen und das Atmen fiel mir leichter. 

Nur sein Gesicht war nicht mehr da. Ich versuchte, meine Gedanken anzustrengen, ich versuchte mich in ihn hineinzufühlen, wollte seine Gedanken erfassen, doch er war weg. Sein Bild aus meinem Traum verblasst. Mit aller Kraft wollte ich ihn festhalten, ihn und seine strahlenden Augen und durch sie hindurch schauen. Seinen schönen Mund lächeln sehen und seine hindurchblitzenden Zähne fühlen beim Betasten der meinen mit meiner Zunge. Ich wollte ihn riechen, ihn schmecken, ihn atmen, ihn fühlen. Ich wollte alles.
Warum hatte mich mein Verstand so getäuscht. Warum war er nur im Traum da? Warum war er nur im Traum zu mir gekommen? Hatte er auch von mir geträumt? Wie sich unsere Blicke treffen, vielsagend, tiefgründig, sehnsüchtig, verliebt? Hatte er auch gespürt, wie ich meine Hand nach seinem Bild ausgestreckt hatte, wie ich ihn anfassen wollte, wie meine Haut brannte, sich mit einem leichten Schweissfilm überzog von der Anstrengung, ihn erreichen zu wollen und ihn nie zu fassen bekommen? Ich wollte ihn besitzen.
Warum hatte er mir das angetan? Wenn ich könnte, ich würde nicht mehr zögern. Überhaupt nicht mehr. Ich würde nicht mehr warten wollen. Ich würde meine Gedanken öffnen und mein Herz und wir würden einander finden und den gemeinsamen Frieden. Wenn ich könnte, ich würde nicht mehr zögern. Ich will ihn wirklich an meiner Seite. Bis zum Ende.
Sag mir, was du tun würdest?“.

Dies alles – wie mir vorkam – in einem einzigen Satz, fragte mich meine Freundin. Gute Fragen. Ich war verleitet zu fragen, was sonst noch dafür sprach, alle guten Vorsätze über Bord zu werfen als ein simpler Traum über einen Mann, den sie gar nicht wirklich kannte.
Rationell sprach nichts für ihn. Sie passten, wie sie mir selber versichert hatte, gar nicht zusammen. Doch hier standen wir vor dem „grossen“ Problem. Er schien unerreichbar zu sein. Wenn er es schon im Traum nicht war, konnte er überhaupt in Echt erreicht werden von ihr? Wohin würde er sie begleiten? Bis zum Ende?

„Hm….“, sagte ich.
„Was hm?“, fragte sie.
„Naja…weisst du…“, ich druckste rum, „weisst du…was soll ich dir sagen?“.
„Na, was du denkst halt.“

„Phu… weisst du, verliebt ist man schnell aber die Liebe aufzuspüren, dauert länger. Irgendwo musst du ja anfangen, das ist mir klar. Es passt aber nicht; er passt gar nicht zu dir, hast du gesagt. Was ist nur los mit dir? Spürst du nicht einfach nur den Frühling? Ich meine, weisst du, das lässt nach. Was willst du denn mit ihm?“
„Ich weiss es nicht. Ich hoffe, es würde klappen. Diesmal ist es anders. Wirklich. Ich fühle mich wie durch ein magisches Band angezogen. Ich kann mich ihm nicht mehr entziehen. Er ist so anders. Vielleicht möchte ich mit ihm alles erleben, alles teilen, den Weg bis zum Ende gehen?“

„Ach was, schliesslich ist es immer dasselbe. Es läuft irgendwann immer auf dasselbe hinaus mit solchen Träumen.“

„Nein, bei ihm nicht. Ich bin bereit, alles zu geben, alles hinzuschmeissen. Ich würde alles tun. Es schnürt mir den Atem ab, ich kann mich ihm nicht entziehen. Ich habe für ihn nur drei Worte, ich liebe ihn. Es ist dramatisch. Er spricht mit mir aber ich verstehe nicht, was er sagt. Ich kann ihn nur ansehen. Er fragt mich etwas und ich verstehe nicht, was er meint, ich höre nur seine Stimme. Er lächelt mich an, ich sehe nichts anderes als seine Lippen. Er schaut mir in meine Augen und ich versinke darin. Wenn er neben mir steht – nah und doch unerreichbar – spüre ich seinen Herzschlag, ich rieche sein Parfüm, fühle die glühende Wärme seiner Haut, sehe die verschmitzten Fältchen um seine Augen.“

„Du könntest versinken in seiner Anwesenheit wie andere in einem tiefen See. Es zieht dich immer weiter in dem Strudel und du hast vergessen, wie man schwimmt? Du möchtest dich lösen, bleibst aber immer stehen; du möchtest ihn nicht anstarren, deine Augen verharren; du möchtest nicht atmen, wenn er neben dir steht und gleichzeitig kannst du nicht anders als intensiv zu riechen. Niemand kann die Worte, die dir auf den Lippen liegen sprechen, niemand kann die Hitze deiner Haut fühlen ausser du, niemand kann dir sagen, was das Richtige ist. Auch ich nicht. Fühl seine Wärme, niemand anderes kann es für dich fühlen und geniesse die Atmosphäre der unausgesprochenen Worte.“

„Also helfen tust du mir nicht gerade, aber du weisst, was ich meine…“

„Ich kann dir nicht helfen. Was soll ich denn tun? Ich kann dir die Entscheidung nicht abnehmen. Ich weiss einfach, wie du dich fühlst, kann dir nachfühlen und dich verstehen. Dazu sind Freunde doch da. Nicht, um dein Leben zu leben, sondern um dich auf deinem Weg zu begleiten. Nun… ich kann dir nur etwas sagen: entweder wird der Mann aus deinem Traum dein Freund und wird dich auch auf deinem Weg begleiten, so wie ich es tue. Er könnte aber auch dein Herz besitzen; vergiss jedoch nicht, er könnte es wieder verlieren und du wärst mitverloren. Oder der Traum bleibt Traum und die Sehnsucht wird verglühen. Es gibt wenig, das bleibt bis zum Ende.

Ich kann dir nur eines versichern: Egal was passiert, Freunde zu haben, die da sind und wissen, was in dir vorgeht, ist das Beste was es gibt. Nichts ist besser als Freunde, die man mit Bedacht ausgesucht hat und die die Hälfte der Last mit ihren Schultern mittragen. Egal wie du dich entscheidest, ich werde dich weiterhin begleiten und es sei dir versichert: nicht nur in diesen einfachen Dingen werde ich da sein; nein, egal wohin dich dein Weg führt, ich werde alles dafür tun, ihn mit dir bis zum Ende gehen!“

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